Der ganze Gebäudekomplex ist sehr beeindruckend, schon zu Zeiten des vorigen Kalifen aus weißem Sandstein errichtet. Selbst die simplen Unterkünfte wirken von außen her recht beeindruckend – selbst für deine Standards nicht heruntergekommen oder billig. Auf dem großen Innenhof werden tagsüber wohl Waren verladen und gehandelt, Bekanntschaften geschlossen, Karawarenen gebildet. Da dies die letzte große Stadt östlich der Khom ist, formieren sich hier große Reisegesellschaften, und große Mengen an Vorräten werden verladen. Auch jetzt zu dieser nächtlichen Stunde ist der Innenhof belebt, es brennen mehrere Feuer, um die Herum sich verschiedene gesellschaften gruppiert haben. Auch an den Brunnen sitzen gestallten, es wird geraucht, geredet, musiziert, wobei das Treiben vor 1-2 Stunden sicherlich noch deutlich lebhafter war. Es sind eher die nachtschwärmer und die nach einer langen entbehrsamen Reise zurückgekehrten, die nun in der ersten Nacht in der zivilisation zurück nicht richtig zur Ruhe kommen. Die Aufmerksamkeit der Grüppchen ist aber eher auf sich selbst als nach außen gerichtet. Die Häuserwände tragen alle Fackelhalter die auch größtenteils bestückt sind, so dass man einigermaßen sehend von einem Ende des Hofes zum Anderen kommt. Die Gemächer haben holztüren und mit Seidentüchen verhängte Fenster, in den einfacheren Gemächern sind es teils auch nur Binsenvorhänge. Der einzige etwas dunklere Bereich ist der der Stallungen, aus denen allerlei Tiergeräusche dringen – vom stolzen Wiehern eines edlen Rosses zum Schnauben schlafender Kamele.
Die Wachen vor dem Kalifenzimmer scheinen übrigens zur Garde der edlen Dame selbst zu gehören, und heute Nacht nicht wirklich schlimmes zu befürchten, da sie sich es auf zwei Stühlen gemütlich gemacht haben, sie aus einem Weinschlauch zu trinken scheinen, den euch übrigens auch euer Führer Raschid angeboten hatte als Spezialität des Hauses – es gibt nichts erfrischenderes als unsere Frischgegorene Kokosmilch…, und in eine lebhafte Diskussion vertieft scheinen.

Soweit erstmal. Etwaige Fragen über die Gebäude beantwortet euch Raschid vor seinem Verschwinden gerne….

» Skizze vom Karawanserai

Veröffentlicht von Mirya

Ein lebensfrohes kleines Bündel, das üblicherweise nicht auf den Mund gefallen ist, gute Gesellschaft ebenso wie gutes Essen genießen kann, und die sich wünscht es ginge immer allen überall gut.

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1 Kommentar

  1. Was habe ich mir bloß gedacht … mir Zutritt zu verschaffen, bei der Wesira vorstellig zu werden und sie vor einem Hinterhalt warnen war offensichtlich ein wenig zu optimistisch gedacht. Jetzt sitzen wir hier herum, wollen die Wesira beschützen, und was ist unser Problem? Ihre Beschützer … Tja, ihre Beschützer … Wie kann man diese wohl am günstigsten umgehen? Offenbar nehmen Sie ihre Aufgabe augenblicklich nicht allzu ernst, wenn sie sogar Alkohol während ihrer Dienstzeit zu sich nehmen. Ob man die Burschen wohl einlullen kann?

    Ich lasse den Schluck Kokoswein, den ich gerade genommen habe, länger als nötig im Mund und genieße den sonderbaren und doch so angenehmen Geschmack auf der Zunge. Dabei schaue ich Yali lange und vielsagend an. Ja, ich glaube das könnte ein Plan sein.
    „Yali, ich habe eine Aufgabe für dich.“
    „Schau mich bloß nicht so vielsagend an, mir schwant nichts Gutes!“
    „Ach paperlapapp, meine Pläne sind immer gut. Und du möchtest der Wesira doch sicherlich mindestens genauso dringend helfen, wie ich, oder?! Nun, wie dem auch sei, während ich uns noch einen Schlauch von diesem herrlichen Tropfen hier organisiere wäre ich dir überaus verbunden, wenn du dich genau zu der Gruppe dort gesellen könntest.“ Ich deute auf den nördlichsten Brunnen.
    „Schließlich haben wir eine furchtbar lange Reise hinter uns, nicht wahr? Was gäbe es da schöneres, als sich am Lagerfeuer bei ein paar Geschichten zu entspannen. Und so gesellig wie du es bist, wirst du uns schon ein Plätzchen in der Runde dort organisieren. Und halt noch drei Plätze frei, wenn’s denn Recht ist.“
    „Drei Plätze? Ich wusste nicht, dass wir zu viert sind.“
    „Wart’s einfach ab. Lass mich nur machen und staune!“
    Damit mache ich mich auf den Weg, nicht ohne mich noch einmal umzuschauen, ob Yali tut wie ihm geheißen. Wenn ich den Wein organisiert habe, mache ich einen Schlenker bei den beiden Wachhabenden vorbei. Gedanklich versuche ich meine innere Anspannung und meinen unbedingten Willen in die notwendigen astralen Bahnen zu zwingen und so mit der Macht meiner Gefühle den Zauber Bahn brechen zu lassen:
    „Guten Abend, oder Banhi balla djihin, wie man in unserer Heimat so zu sagen pflegt.“ raune ich den zwei Wächtern verschwörerisch zu und schenke ihnen mein offenstes und unbedarftestes Lächeln, mit dem ich sonst das andere Geschlecht zu beeinflussen trachte. Dabei schaue ich dem Linken tief in die Augen [und bin für einen Moment etwas irritiert und ärgerlich, da mein BANNBALADIN nicht gelungen ist].
    „Wie ich sehe seid ihr einem guten Tropfen nicht ganz abgeneigt. Mein Freund und ich haben – wie ihr sicherlich auch – eine lange anstrengende Reise hinter uns und haben es uns dort drüben bei den anderen am Lagerfeuer gemütlich gemacht. Phex und Rahja schenken uns eine laue, wunderbare Nacht. Warum kommt ihr nicht mit mir und gesellt euch zu uns? Euren Dienst könnt ihr doch auch von dort aus verrichten und bewachen, wen immer ihr zu bewachen habt?!“ Ich versuche meiner Stimme die nötige Zwanglosigkeit und Unverbindlichkeit zu geben, die einer kleinen Nachlässigkeit wie dieser zusteht und zwinkere den beiden Herren dann – mit einem Seitenblick auf ihre Weinflasche – einmal mehr zu. Ich warte einige Herzschläge lang, bete innerlich zu Phex, Rahja und der Herrin Satuaria, dass sie auf meinen Vorschlag eingehen mögen und mache mich dann unabhängig von ihrer Reaktion auf zum Lagerfeuer [Überreden gelungen mit 7 TaP*, Erschwernis max. diese 7 Punkte]. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken sie drängen zu wollen, das Ganze soll eher den Anschein einer ganz spontanen Idee haben, deren Ausgang mir völlig Gleichgültig ist. Aufgrund dessen mache ich mir auch keine allzu großen Sorgen über die misslungene Zauberei, den die dürfte völlig unbemerkt geblieben sein.

    Der weitere Plan ist es, die zwei mehr trinken zu lassen als ihnen guttut, wobei ich voll und ganz auf Yalis Beredtheit und sein einnehmendes Wesen vertraue. Alles Weitere verlege ich auf eine spätere Nachtstunde. Aber zunächst bin ich gespannt, ob meine Saat Früchte trägt.

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