Aufruhr im Palast *19*

Die Wesira lässt sich von dir überzeugen, und so brecht ihr auf ins Schloss deines Vaters. Ihr reitet in gemäßigtem Tempo auf der Hauptstraße zurück und erreicht um die Mittagsstunde den Palast deines Vaters.

Ihr übergebt die Pferde den Stallburschen, und Yali entschuldigt sich. Er muss nach seinem Geschäft sehen, will dich aber heute abend aufsuchen um den Ausgang der Geschichte geschildert zu bekommen. So betrittst du mit der Wesira das Gebäude. Fürs erste lässt du sie durch deinen Haushofmeister in ein Gemach geleiten, wo sie sich nach dem Ritt etwas erholen und frisch machen kann. Eine Dienerin, die du als vertrauenswürdig einschätzt, bittest du ihr nicht von der Seite zu weichen, und sie ein wenig im Auge zu behalten, da ihr Geist ja doch recht flatterhaft zu sein scheint.
Auch du willst gerade die große Treppe hinauf eilen, und freust dich darauf, dich bei einem Bad vom Staub der Straße befreien zu können, bevor du nach dem Hafen schicken lassen willst, da bemerkst du in der Eingangshalle einen Aufruhr. Sekundenbruchteile später gewahrst einen deiner Gardisten, der erfolglos einen Mann zurückzuhalten trachtet, den du als Mitglied der Eskorte der Wesira erkennst. „Wenn dein Herr zurück ist, verlange ich ihn unverzüglich zu sehen!“ ruft jener, und bahnt sich aufgeregt einen Weg ins Innere.

Veröffentlicht von Mirya

Ein lebensfrohes kleines Bündel, das üblicherweise nicht auf den Mund gefallen ist, gute Gesellschaft ebenso wie gutes Essen genießen kann, und die sich wünscht es ginge immer allen überall gut.

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6 Kommentare

  1. „Nun, lange wird seine Geduld nicht auf die Probe gestellt werden. Denn hier bin ich! Bey Dscheridan Yussuf sâl Yasmabith! Würde er die Güte haben mir zu verraten, was hier los ist und warum um Rahjas Namen er hier so einen Radau schlägt?“

    Ich warte ab, wie der Wächter der Wesira reagiert, werde aber zunächst autoritär auftreten und kann mir auch ein herablassendes „Mir scheint ihm und seiner Truppe ist etwas sehr wertvolles abhanden gekommen.“ nicht verkneifen.

    Ich werde also zunächst versuchen die Gesprächsführung zu übernehmen und unterbreche den Wächter auch notfalls. Ich werde versuchen klar zu machen, dass ich der Auffassung bin, dass die Truppe ihrer Aufgabe nicht sorgfältig nachgekommen ist, die Wesira zu bewachen. Etwaige Anschuldigungen in meine Richtung werde ich so zu relativieren versuchen. Immerhin habe ich die Wesira ja gerettet und hierhin zurück gebracht.

  2. Mein Auftreten im Spiegel der Talentproben:
    Menschenkenntnis ist um 9 Punkte daneben gegangen.
    Selbstbeherrschung ist um 7 Punkte daneben gegangen.
    Überreden ist dafür mit 7 TaP* gelungen und hätte um bis zu 10 Punkten insgesamt erschwert sein können.
    Etikette vielleicht noch am Rande ist mit 6 TaP* gelungen und hätte um bis zu 8 Punkte erschwert sein können.

    Ein Wechselbad der Probenergebnisse … aber vielleicht ganz passend für das oben beschriebene.

  3. Du schreitest betont gelassen die Treppe herunter, während der total erboste Wachmann sich nun endlich von deinem Palastwächter losmachen kann (welcher aber mit der Hand an der Waffe in Hörweite verharrt) und zum Fuße der Treppe eilt. So von oben herunter verfehlt auch dein zweiter Satz durchaus nicht seine Wirkung und die Farbe weicht kurz aus dem Gesicht des Angesprochenen.
    „Wo ist sie?“, zischt er dich an, ohne Gruß und ohne dir seine Ehrerbietung zu bekunden, wie es an sich geboten wäre. „Was hast du mit der Kusine des ehrwürdigen Dunchaban ibn Feruzef zu Rashtul vor?“
    Diese Dreistigkeit verschlägt dir nun für einen Moment den Atem. Ein Mangel an Kenntnis der hiesigen Grußformeln wäre ja noch verzeihbar gewesen, aber dich hier anzuherrschen wie einen dahergelaufenen Dieb? Immerhin hast du die Wesira ja gerettet und er ist derjenige, der seiner Pflicht nicht ausreichend nachgekommen ist.
    „Du hast großes Glück, dass ich so ein besonnener Mann bin, Sohn der Unverfrorenheit. Merkt wohl auf, dass du dich in meinem Palast befindet und auf einen Wink von mir genug Wachen bereit stehen um dir zur Not mit ein paar Hieben auf die Fußsohlen die Manieren beibringen, die dein jetztiger Herr wohl vergessen hat dir einzutrichtern!“ entfährt es dir.
    Der Mann mäßigt seinen Tonfall nur geringfügig: „Umgangsformen sollten doch jetzt unsere letzte Sorge sein. IHR habt meine Herrin entführt, und ich verlange sofort…“ „Was?“ unterbrichst du ihn, nun mit schärferem Tonfall, „nun soll ich verantwortlich sein, dass du und dein Trupp ihrer Pflicht nicht nachkommen? Bereits gestern habe ich versucht euch eine Warnung über den bevorstehenden Überfall zukommen zu lassen…“ Auch er ist lauter geworden „Ihr gebt es also zu?!“ schnappt er, „Lasst sofort die Wesira frei, sonst werde ich..“ er kommt bedrohlich auf dich zu. „Was wirst du?“, fragst du drohend, und du hälst auch schon deinen Waquif in der Hand. Auch seine Hand wandert an die Schwertscheide und in dem Moment schaltet sich dein Palastwächter in die Situation ein. „Zurück!“, herrscht er den Eindringling an. Es folgt ein kurzes Handgemenge, in welchem der Fremde entwaffnet wird. Dein Wächter nimmt ihn in Gewahrsam. „Was soll mit ihm geschehen Herr?“ Du bebst noch innerlich vor Wut und Unverständniss für diesen fürchterlichen Affront. Deine Antwort?

  4. In meinen Augen funkelt der blanke Zorn und mir fällt schwer mich überhaupt zusammenzureißen. „Das soll seine Herrin entscheiden.“ intoniere ich eiskalt, während ich auf den Wachmann zugehe. Ich bleibe nahe vor ihm stehen und gehe ihm dann mit meiner linken Hand brutal an die Gurgel. „Diese Unverschämtheit wird er noch bereuen, das schwöre ich. Er kann froh sein, dass er es nicht mit meiner Großmutter zu tun hat, sonst würde sein Kopf schon über diese Stufen rollen. Stattdessen sage ich ihm gerne nochmal wer ich bin: Bey Dscheridan ibn Yussuf. Merke er sich diesen Namen besser, bevor er noch einmal den Falschen eines Verbrechens beschuldigt.“

    Da ich so zornig bin, dass ich gerade nichts Gescheites und Bedrohliches mehr zu sagen weiß, drücke ich noch einmal schmerzhaft meine Finger in seine Kehle und lasse dann von ihm ab.

    „Bringt ihn weg. Und schickt sofort nach dem Rest der Leibgarde der Wesira. Und nach Halima. Ich bestehe darauf, dass sie mit hierher gebracht wird. Und dann holt mir die Wesira. Ich will diese Angelegenheit aufgeklärt wissen. Je eher desto besser.“

    Dann eile ich die Stufen hinauf in den Palast hinein. Wenn ich außer Sichtweite bin bleibe ich stehen und schnaufe heftig, fange dann an zu zittern. Mein Ärger weicht gerade einem seltsamen Unbehagen und ich sehne mich nach nichts mehr als einem erfrischenden Bad und etwas Ruhe. Das muss jetzt aber noch warten.

    Ich herrsche den nächststehenden Bediensteten an mir frische Gewänder bereit zu legen und mir auf der Stelle etwas Obst in die Menagerie zu bringen. Dort erwarte ich dann ach die Wesira. Danach begebe ich mich direkt dorthin und fläze mich in eine aus einem Berg von Kissen bestehende Sitzecke. Dort versuche ich mich weiter zu beruhigen und der Dinge zu harren, die da kommen.

  5. Die scheint wirklich nicht der besonnenste Tag werden zu wollen, denn kaum hast du den Bediensteten nach der Kleidung geschicht und willst dich gerade erschöpft in die Kissen sinken lassen, da dringen wieder aufgeregte Stimmen an dein Ohr. Genauer gesagt handelt es sich nur um eine Stimme, aber diese dringt unaufhörlich redend und von Schluchzern unterbrochen an dein Ohr, bis sich schließlich zitternd jene Dienerin, die du vorhin zur Wesira entsandtest vor dir zu Boden sinken lässt, und Tränen überströmt versucht dir zu berichten. Sie wagt es kaum, zu dir auf zu sehen, spricht auch mehr zu deinem Schuh, als zu dir und bittet dich unter Anrufung aller ihr bekannten Götter um Verzeihung, aber sie habe doch nur, und sie habe doch gar nicht, aber sie hätte sie doch kaum berührt… und mehr vernünftiges ist nicht aus ihr herauszubekommen.

    Gereizt stößt du das wimmernde Mädchen beiseite und eilst sogleich in das Gemach der Wesira, um dir selbst ein Bild der Lage zu machen.
    Dort liegt, vor dem Frisiertisch zusammengesunken die Wesira. Sie ist in ein Untergewand gekleidet, von dem Stuhl geglitten, auf dem sie möglicherweise zuvor saß und liegt auf den ersten Eindruck leblos auf dem Boden. Auf dem Tisch liegen ein Kamm, Duftflakons, und das Diadem, was die Wesira zuvor trug.

  6. „Wesira! Erhabene! So antwortet mir doch! Hört Ihr mich! Wesira!“ rufe ich zunächst laut und Tränen der Panik steigen mir in die Augen. Ich bin einen Augenblick lang vollkommen außer mir vor Angst und spüre einmal mehr Zorn in mir aufsteigen.

    „Sherizeth, hol sofort ein Glas Wasser“ beiße ich von der Seite, sollte mir meine Bedienstete gefolgt sein. Dann atme ich zweimal tief durch und ermahne mich selbst, Ruhe zu bewahren.

    Bemerke ich beim zweiten Hinsehen irgendwelche offensichtlichen Verletzungen, Stichwunden oder sonstige Merkmale, die auf einen Angriff schließen lassen? Atmet die Wesira nicht mehr?

    Wenn all das zu verneinen ist, also alles darauf hindeutet, dass die Wesira in einer plötzlichen Ohnmacht zusammensank, halte ich sie hilfesuchend im Arm und schaue mich jetzt wieder panischer werdend im Raum um. Da bleibt mein Blick auf dem Diadem hängen.

    Kurze Gedankenblitze schnellen durch meinen Kopf und führen mir die vergangenen 24 Stunden vor Augen. Besonders eindrücklich erinnere ich mich auf einmal an den traurigen Blick der Wesira, den sie mir in meinem Gedankenkontakt mit ihr zugeworfen hatte.

    Einer Intuition folgend (IN-Probe gelungen bis +8) ergreife ich das Diadem und setze es ihr auf.

    Sollte dann einfach gar nichts passieren, hoffe ich das Sherizeth bald mit dem Wasser zurückkehrt. Dieses schütte ich der Wesira verzweifelt ins Gesicht. Sollte sie nun noch immer nicht erwachen rufe ich panisch um Hilfe: „Wachen!! Zu Hilfe! Großmutter! Irgendjemand! Hilfe!“

    Aber ehrlich gesagt hoffe ich, dass es soweit gar nicht erst kommt …

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