Du spazierst staunend in das hellblaue Glühen, welches die Zweige und Blüten umgibt während sie in Zeitlupe an den Ranken wachsen und erblühen. Ein gläsernes Singen liegt in der Luft. Erst nach einer ganzen Weile kannst du den Blick wieder von den filigranen Gebilden lösen. Perfekte Vielfache und Varianten der sechszackigen Kristallform blühen an kristallenen Stängeln. So bezaubernd schön die glänzende Pracht auch ist, irgendwie fühlt sie sich seltsam unbelebt und starr an. Du streckst die Hand aus, zögerst jedoch sie zu berühren, als du die Eiseskälte spürst, die diese Kunstwerke ausstrahlen.
Du gehst weiter. Im Zentrum des Gartens kannst du gar etwas erleben, dass du bisher (wenn überhaupt) nur aus Geschichten von fernen Landen kennst. Der Boden ist weiß und knirscht unter deinen Füßen und aus einigen hochgewachsenen Zweigen rieseln weiße Flocken auf dich herab, die auf deiner Haut zu Wasser vergehen. Fasziniert experimentierst du mit diesem Phänomen. Schnell wird es dir hier jedoch zu kalt, und du beendest deinen Erkundungsgang und trittst auf der gegenüberliegenden Seite aus dem Eisblumengarten heraus. Ramal schüttelt sich erleichtert, er hatte dich brav begleitet und nichts zu Knurren gehabt, wenngleich sein Gesichtsausdruck eine deutliche Skepsis zeigt.
Erst jetzt kommt es dir wieder in den Sinn nach Teppichen Ausschau zu halten. Madas Licht leuchtet dir freundlich und du kannst das Gelände gut überblicken. Gefühlt würdest du sagen, nach deiner Ankunft noch ein- oder zweimal Bewegung in den Lüften registriert zu haben. Aktuell ist niemand mehr fliegend unterwegs und auch in den unteren Etagen der Gebäude wurden inzwischen die Lichter gelöscht. Auch das rege Treiben im Innenhof scheint allmählich abzuebben. Allerdings dringen aus Richtung der Hauswirtschaftsräume, und, von da wo du stehst noch viel vordergründiger, aus den Ställen, noch reichlich Geräusche.