Noch nie zuvor warst du von einem Gefühl so erfüllt, selten hast du das richtige Gemüt zur Zauberwirkung so klar gespürt. Nicht einmal bei der Hexennacht haben dich die Emotionen so sehr bewegt wie jetzt. Das ist die Kraft, aus der Flüche gesponnen werden.
Diese logische, nüchterne Selbstbetrachtung kommt dir allerdings erst viel später. Als die Wut wieder abgeklungen ist, und du etwas erschöpft und schwer atmend auf dem Gras in die Knie gegangen bist.

Blind vor heißer Wut warst du gerannt. Deinen Stecken bebend in Händen haltend und schnell wie ein Reh warst du durch den Wald geeilt. Kurz hinter der Waldgrenze schob es sich dann in dein Blickfeld. Ein Lager mit einigen Zelten und einem großen rauchenden Feuer in der Mitte, das eine kleine Meile entfernt vom Gehöft aufgeschlagen wurde. Du weißt jetzt nicht mehr warum, aber du konntest deine Wut trotz diesen harmlosen Anblickes nicht mehr zügeln. Aus irgendeinem intuitiven Impuls heraus fokussiertest du deinen Hass auf diese Ansammlung von Zelten. Immer wieder schossen dir vage Bilder von Lorian mit einem geschundenen Gesicht durch den Geist. Und Angst von jenseits des Lagers aus Richtung des Gehöfts vermeintest du zu spüren. Es konnte keinen Irrtum geben, diese Wegelagerer müssen für all das Leid verantwortlich sein. Tränen der Wut stiegen dir in die Augen, als du auf halber Strecke stehenbliebst. Dein Stecken fiel aus deiner zitternden Hand und in deinem Geist formte sich ein stiller Hilferuf. Zusammen mit diesem Ruf sandtest du auch deinen Hass aus.
Gefühlt wurde der Regen heftiger, Wind kam auf und über dir verdunkelte sich der Himmel, als der Schwarm schwarzer Vögel über dich hinweg zog und mit wildem Kreischen und Krähen auf das Lager herabstürzte. Mit ihm liest du deinen gesamten Zorn auf das Lager herabfahren [Bitte zieh dir die anderthalbfache Menge an AsP für den gelungenen Krähenruf ab].

Und damit ist dieses überwältigende Gefühl des Hasses verpufft. Deine Rationalität hat in deinem Inneren wieder die Oberhand gewonnen und die Intensität deiner Sinne hat sich auf ein Normalmaß reduziert, als du dich auf die Knie fallen ließest.  Hatte Rauma nicht einmal davon gesprochen, dass die hohe Kunst des Hexens darin besteht große Emotionen in die Bahnen der Magie zu lenken? Nun ja, vermutlich meinte sie damit aber das Beherrschen dieser Emotionen und nicht das Beherrscht werden. Wie großartig es wäre so starke Gefühle bewusst in Bahnen zu lenken. Du schnaufst noch einmal tief durch, erhebst dich und verschaffst dir nun einen rationalen Überblick über das Geschehen.

Natürlich ist weder der Regen heftiger geworden, noch war ein stärkerer Wind aufgekommen.
Du bist ca. eine halbe Meile – vielleicht etwas weniger – von dem Zeltlager entfernt. Dieses liegt ungefähr auf halber Entfernung zwischen dir und dem Gehöft. Das heftig rauchende Feuer im Lager ist vermutlich dem nassen Wetter geschuldet. Die Zelte sind unterschiedlich groß, eines so groß, dass es einer sehr kleinen Hütte Konkurrenz machen könnte. Es handelt sich also vermutlich nicht um Wegelagerer im klassischen Sinne, die für gewöhnlich keine großen Wohnzelte mit sich führen.
Dein Krähenruf hat das Lager ordentlich aufgemischt und in ein kleines Chaos gestürzt. Du kannst von hier nichts Genaues erkennen, aber diverse Menschen waren beim Angriff aus ihren Zelten gestoben um ihren Gefährten am Lagerfeuer zu helfen und sich dem großen Schwarm Tiere zu erwehren. Sie tun es noch immer. Im Lager muss es außerdem Pferde gegeben haben. Einige Exemplare sind in wilder Panik in westlicher Richtung davongestoben.

Jetzt wo dein klares Denken wieder die Oberhand gewonnen hat magst du entscheiden, was du als nächstes tun möchtest. Langsam kannst du dich jedenfalls gewisser Zweifel nicht erwehren, ob dein Zorn da gerade die Richtigen getroffen hat …

Veröffentlicht von Meister

Die Mächte des Schicksals.

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9 Kommentare

  1. Tatsächlich bin ich zunehmend verwirrt. Was, wenn hier wirklich nur irgendwelches Wandervolk zur falschen Zeit sein Lager aufgeschlagen hat. Wer kann denn nicht ein paar zusätzliche Stiefel gebrauchen, wenn man es ganz nüchtern betrachtet. Ein zufällig gefundener Toter jedenfalls nicht. Wie dem auch sein, so ganz über den Weg traue ich den Bewohnern des Lagers trotzdem nicht. Wie stehen denn meine Chancen, unbemerkt etwas näher heran zu kommen? Wie ist das Gelände hier? Und sehe ich eigentlich in der Ferne das Gehöft? Und umgekehrt, denke ich, dass man das Lager vom Gehöft aus bemerken kann?
    Zunächst sammle ich meinen Stab wieder ein, und bewege mich so rasch und lautlos wie möglich möchte ich mich dem Lager nähern, solange dort so großes Chaos herrscht, hoffe ich, dass man mich nicht bemerkt. Tja. Und mein weiteres Handeln hängt davon ab, was ich sehe, wenn ich näher dran bin. Wenn es sowas wie ein Gebüsch in der Nähe gibt, würde ich mir ggf ein Versteck suchen und kurz beobachten. Handelt es sich bei den Personen um Menschen? Tragen sie die bunte Kleidung, die ich beim fahrenden Volk schon öfter gesehen habe? Handelt es ich vielleicht um die kleinen pelzigen Wesen, die ich in der Nacht vor der großen Schlacht gesehen hab? Wie viele sind es etwa? Erst jetzt wird mir klar, dass ich ganz schön allein bin, und mir kommen Zweifel, ob ein Kampf so das richtige für mich wäre…

    Ein paar Würfelergebnisse, zu verwenden nach deinem Ermessen:
    Sinnenschärfe: 6 TaP*
    Schleichen 4 TaP*
    Sich verstecken 3 TaP*
    Selbstbeherrschung: daneben um 9

  2. Das Lager liegt von deiner Position aus ungefähr 500 Schritt entfernt. Das Gehöft weitere 500 Schritt dahinter. Die Landschaft ist hier ganz sanft hügelig und wogt in flachen Erhebungen mal höher mal niedriger, bietet insgesamt aber wenig Schutz. Von dort wo du gerade stehst kannst du sowohl Lager als auch Gehöft sehen, die Sichtbarkeit des Letzeren variiert aber je nachdem wo du stehst. So wird es noch einmal aus deinem Sichtfeld verschwinden, wenn du dich näher an das Lager heranschleichst, weil du eine Niederung durchqueren musst. Du bist dir aber ziemlich sicher, dass man das Gehöft von dem Zeltlager aus sehen kann und umgekehrt.

    Etwas geduckt wagst du dich näher heran und schleichst über das freie Feld. Als du dich auf 100 Schritt genähert hast hältst du wieder inne. Bunt sind diese Zelte nicht und überhaupt stellst du dir ein Zahori-Lager irgendwie anders vor. Geschmückter vielleicht … jedenfalls hatten die Schausteller auf dem Stadtfest damals anlässlich des Häuptlingskampfes andere Aufbauten. Das Hauptzelt ist schmutzig grau, hat aber vor dem Eingang ein buntes Banner wehen. Auch hier fühlst du dich an den Zwist der Wilden mit den Städtern erinnert. Denn wenn du das richtig in Erinnerung hast, hatten die Stadtoberen solche Banner. Freilich hattet du bisher wenig mit Stadtoberen oder Fahrenden zu tun, so dass du dir nicht sicher sein kannst.
    Du beobachtest einige Herzschläge lang länger das Geschehen. Bei den Bewohnern des Zeltlagers scheint es sich ausschließlich um Menschen zu handeln, die haarigen Kerle kannst du nicht entdecken. Die meisten der wild um sich Schlagenden sind einheitlich in graue wollene Beinkleider gehüllt und tragen blaue Überwürfe über ihren Hemden. Einige schlagen mit langen Schwerten um sich, wie auch Lorian eines besitzt. Andere haben sich gegriffen, was gerade erreichbar war und schlagen mit Pfannen, Spaten oder Holzstöcken auf die wildgewordenen Krähen und Raben ein. Die genaue Anzahl kannst du nicht ermitteln. Dein erster Eindruck ist hier, dass in diesem Lager ungefähr so viele Menschen herumlaufen, wie in dem der Wegelagerer vorgestern Humanoide (also Menschen, Orks und Goblins zusammen) am Feuer saßen. Vielleicht eine Handvoll mehr.

    Vom Gefühl her traust du dir zu die letzten 100 Schritt schleichend zu überbrücken und hinter dem großen Zelt in Deckung zu gehen, solange der Tumult noch anhält. Eine Portion Glück brauchst du sicherlich, denn Deckung gibt es hier so gut wie keine, aber es erscheint dir zumindest nicht völlig unmöglich. Einen Kampf gegen eine solche Übermacht zu führen wäre in der Tat recht gewagt. Ob man dich im Falle einer Entdeckung gleich angreift steht freilich auf einem anderen Blatt …

  3. Nachdem ich das Chaos noch einen kurzen Moment beobachtet habe, entschließe ich letztlich, das Lager links liegen zu lassen und zum Gehöft zurückzukehren. Zu verwirrt bin ich noch durch meine wiedersprüchlichen Gefühle diesem Lager gegenüber, und zu sehr sehne ich mich nach einem vertrauten Gesicht. Zuviel unsichere Überlegungen über wer was wann, die sich vielleicht durch ein ganz einfaches Gespräch klären ließen. Ich murmele ein stilles Dankeschön an all die armen Krähen, die Opfer meines Aufbrausenden Wesens geworden sind, bitte stumm Satuaria um Verzeihung für der Kräfte, die sie mir verliehen hat, straffe dann meine Gestalt und gehe zügigen Schrittes schnurstracks auf das Gehöft zu. Direkt durch das Lager möchte ich dabei nicht gehen, sondern eher so leicht daran vorbei/ darum herum. Sollte das Chaos im Lager dazu führen, dass man mich nicht bemerkt, bin ich froh drum. Sollte mich doch jemand bemerken und ansprechen, bleibe ich stehen und reagiere möglichst harmlos und freundlich. Ich bin eine wandernde Heilerin, die auf dem Weg mit ihrem Gefährten Unterschlupf auf dem Hof gefunden hat usw. Ich war im Wald auf der Suche nach weiteren verwundeten Überlebenden und Hinweisen auf die Ursache des Gemetzels. Und wer seid ihr?

  4. Du nimmst dir ein Herz und marschierst resolut drauflos. Mit dem Lager in deinem linken Augenwinkel beschreibst du einen Bogen um dich dem Gehöft zu nähern. Du versuchst eine Mischung aus einem gleichgültigen Schlenderschritt und einem Dauerlauf – dem Wunsch schnellstmöglich am dem Lager vorbei zu sein und das Gehöft zu erreichen.

    Du bist am Lager ein gutes Stück vorbei als du dem Impuls dich noch einmal umzusehen nicht länger widerstehen kannst. Ob es Instinkt gewesen ist weißt du nicht genau, jedenfalls siehst du, wie in dem sich langsam legenden Tumult im Lager jemand auf dich zeigt, während er einen zweiten Mann an der Schulter festhält. Der Wind trägt dir ein „Heda, Weib!! Sofort stehenbleiben!“ zu. Willst du deinem Plan treu bleiben in ein belangloses Gespräch einzusteigen oder nimmst du die Beine in die Hand? Es ist noch gut eine Viertelmeile bis zum Gehöft, aber dein Vorsprung ist nicht ganz so winzig. Mit etwas Glück holt man dich nicht ein.

  5. Ich lasse Schlenderschritt Schlenderschritt sein und gebe Fersengeld. Sollte man mich verfolgen spornt mich das an, schneller zu laufen. Sollte man mich angreifen bleibe ich sofort mit erhobenen Händen stehen. Im Falle eines Gesprächs/Verhörs mache ich auf verängstigtes, dummes Mädchen, was zu seinen Freunden auf dem Hof zurück will.

  6. Den Herzschlag einer Sekund verlangsamst du deinen Schritt, um dann mit aller dir zur Verfügung stehenden Energie los zu sprinten. Einige Augenblicke später bist du dir nicht mehr sicher, ob das eine so gute Idee war. Deine Lunge brennt wie Feuer und dein Herz schlägt dir bis zum Halse. Du verfluchst deinen Rock und eigentlich alle Gewandung die dir jetzt so hinderlich um die Beine schlägt und deinen Sprint ausbremst. Du schaust kurz zurück. Dein riesen Glück ist wohl, dass der Angriff der Raben alle Pferde hat durchgehen lassen. Das Gros an Verfolgern hat somit einen viel zu großen Abstand von dir. Außerdem ist Rüstzeug beim Laufen noch hinderlicher als deine wollenen Kleider. Dein innerer Jubel ist aber nur von sehr kurzer Dauer, denn ein einzelner Sprinter hat sich vom Rest deiner Verfolger gelöst und hechtet wie ein Reh so schnell hinter dir her. Er hat sich offenbar seiner Lasten und Waffen entledigt und kann deshalb so schnell laufen.
    Das Tor zum Gehöft erscheint dir nun unglaublich weit und du siehst, dass beide Torflügel (wie zu erwarten war) verschlossen sind. Der Abstand zwischen dir und deinem Verfolger schrumpft weiter.

    Was möchtest du tun? Ob der Verfolger dich einholen wird kannst du nicht mit Sicherheit wissen. Der Abstand zwischen euch ist schon noch ein Stück, aber du bist keine Athletin, dein Verfolger scheinbar schon. Es ist also ein wenig Glückssache. Fakt ist – und das siehst du deutlich – das die Tore des Bauernhofes geschlossen sind. Wenn du es vor deinem Verfolger erreichst werden die Bewohner nur noch kurz Zeit haben dir zu öffnen. Dein Verfolger wird dich spätestens dann vielleicht erreicht haben. Andererseits kann es freilich sein, dass er es nicht wagt allein ganz nah an das Gehöft heranzukommen. Wer weiß wie Wehrhaft Hane und seine Familie so sind (jedenfalls wenn die Leute aus dem Lager als Bedrohung empfunden werden). Du kannst also auf dein Glück hoffen, darauf dass du bei einem Kampf möglicherweise überlegen bist (bewaffnet gegen unbewaffnet) oder auf deine magische Überlegenheit. Denn Fliegen kannst du in jedem Fall schneller als der Bursche laufen kann.
    So viele Fakten … und alle wollen im Lauf im Bruchteil einer Sekunde gegeneinander abgewogen werden. Du kannst freilich jetzt auch auf deinen bereits gefassten Plan zurückgreifen und mit erhobenen Händen stehen bleiben.

  7. Keuchend bleibe ich stehen und warte bis der Läufer zu mir aufgeschlossen hat und in Hörweite ist. „Was… wollt… ihr?“ Rufe ich ihm immer noch schwer atmend entgegen, und weiche vorsichtig schrittweise zurück sollte er sich zu weit annähern. Ich stütze mich auf meinen Stecken, aber so bald er irgendwelche feinlichen Gesten oder Worte äußert hebe ich den Stecken abwehrend vor mich. „Wer seid ihr?“

  8. Dein Verfolger stoppt seinen Lauf einige Schritte von dir entfernt ebenfalls. Es ist ein junger Bursche, vielleicht einige Götterläufe älter als du. Seine athletische Gestalt bestätigt die Sportlichkeit deines Verfolgers. Gewandet ist er in eine graue kurze Tunika, wie Lorian sie unter seiner Rüstung trägt. Die braunen Haare sind kurz geschoren. Er schaut dich streng an, seinem Gesicht ist allerdings nicht zu entnehmen welche Gefühle er dir gegenüber hegt. Überhaupt fehlt es diesem Burschen irgendwie an Profil. Er sieht so … beliebig aus, es würde dir schwer fallen ihn später so genau zu beschreiben, ohne dass die Beschreibung für tausend Andere genauso gelten könnte.

    Er baut sich gewichtig vor dir auf, verringert den Abstand aber nur unmerklich, Das heftige Heben und Senken seines Brustkorbs straft seine gewichtige Pose ein wenig Lügen. Seine Stimme klingt allerdings fest: „Weib, senk die Waffe! Wenn du dich freiwillig ergibst und mit mir kommst passiert dir und den deinen vielleicht nichts.“
    Du bleibst kampfesbereit noch einen Lidschlag stehen. Du versuchst zu ergründen, was da in seiner Stimme mitschwingt, vermagst es aber nicht zu deuten. Ist das Aggression? Ein Stück Resignation? Mitleid? Du weißt es nicht. Jedenfalls scheint er das Gesagte bitter Ernst zu meinen.
    „Sei nicht dumm Mädchen. Lass den Kampfstab fallen, ergib dich und komm mit mir mit. Der Hauptmann hat einige Fragen an dich.“
    Nach kurzem Zögern setzt er noch hinzu: „Glaub nicht, ich würde zögern einer Frau weh zu tun, wenn das nötig werden sollte.“

  9. Ich starre den jungen Mann an. Der Spurt, die Gefühlswallungen der letzten Minuten und diese verflixte Unsicherheit, was hier eigentlich los ist brauen sich in mir zu einer Mischung zusammen, die mir das Wasser in die Augen steigen lässt. „Warum bedrohst du mich? Warum folgst du mir??? Ich habe niemandem etwas getan, ich will nur nach Hause.“ Dabei deute ich schwach mit dem Arm Richtung Gehöft. Ich ziehe die Nase hoch und wische eine Träne mit meinem Ärmel aus dem Gesicht, straffe dann meine Gestalt und halte ihm meinen Stab in einer möglichst unkämpferischen Geste hin. „Gut. Ich gehe mit dir.“ meine Stimme klingt jetzt wieder ganz klar: „Aber du rührst mich nicht an. Und meinen WANDERSTAB darfst du gerne für mich tragen.“ Und damit knüpfe ich ganz demonstrativ alles was ich an krimskrams noch bei mir trage in ein Bündel und überreiche es ihm.

    Für den Verlauf: Wenn dieser Bursche sich jetzt mir gegenüber respektvoll verhält werde ich ihm kommentarlos in das Lager voran gehen. Zwischen den Zelten angekommen habe ich dann aber keine Ahnung wie man einen Hauptmann oder dessen Zelt erkennt und gehe deshalt wieder ihm hinterher/ folge der Gasse aus schaulustigen/ was auch immer. Ich bin darauf bedacht das Ganze eher wie eine friedliche Eskorte als wie eine Festnahme aussehen zu lassen.
    Sollte der Junge doch irgendwie handgreiflich oder unhöflich werden, bin ich momentan gereizt genug um einen Kampf mit ihm anzufangen. Das ich dabei dann wahrscheinlich ziemlich bald übermannt werden werde ist mir im ersten Moment egal und ich werde ihm zumindest ein paar blaue Flecken zufügen bis ich mich ergebe, wenn seine Kumpels zu uns aufschließen. Dabei werde ich dann wüste Beschimpfungen in die Richtung „das ihr euch nicht schämt hier den Passanten aufzulauern“ „vier gegen eine ist unfair“ o.ä. von mir geben.
    Für das Gespräch mit dem Hauptmann: Von Raum ist mir oft genug eingebläut worden, dass es sehr gefährlich sein kann, wenn andere einen für eine Hexe halten. Ich vermeide also tunlichst das Gespräch auf den Zwischenfall mit den Krähen kommen zu lassen. Ich versuche selbst so viele Fragen wie möglich zu stellen und verlange eine Erklärung für dies Lager und warum man mich nicht vorbei lässt. Ich bleibe bei Fragen nach meiner Person möglichst dicht an der Wahrheit – wandernde Heilerin, mit einem Freund und Beschützer auf Wanderschaft, unterwegs in diesem Gehöft untergekommen und wir verbringen einige Tage hier, um Dach über dem Kopf, warme Mahlzeiten und weiche Schlafstätten zu genießen. Ich bin auf der Suche nach Kräutern für Heiltinkturen zu weit in den Wald hineingeraten und deshalb die Nacht nicht auf dem Hof gewesen – jetzt wieder auf dem Heimweg und würde mich wirklich freuen mich dort ein wenig von den Strapazen der Wanderung zu erholen, wenn man den die Freundlichkeit hätte mich endlich mal durch zu lassen….
    So ungefähr.

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